Fränzi
Kühne

Unternehmerin / Aufsichtsrätin / Digitalisierungsexpertin

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Foto von Fränzi Kühne
  • Digital Leadership
  • Diversität
  • Change Management

Biografie

»Kein Blatt vor dem Mund. Kein Brett vor dem Kopf« ist das Motto von Fränzi Kühne. Die Mitgründerin der Digitalagentur TLGG führt Dax-Unternehmen und Gründer:innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik in die digitale Zukunft. Als Aufsichtsrätin und Digitalisierungsexpertin setzt sie sich ein für mehr Frauen in Führungspositionen und eine am Menschen orientierte technologiebasierte Zukunft. Fränzi Kühne ist Bestsellerautorin, schreibt Fachartikel und Kolumnen und spricht zu Digital Leadership, Change Management, Unternehmenskultur, Digitaler Wandel, New Work und Unternehmensgründung – und immer wieder auch über Teilhabe, Diversität und Gerechtigkeit. Das Capital Magazin zählte sie 2018 zu den Top 40 unter 40.

Eigentlich wollte Fränzi Kühne, Jahrgang 1983, Kriminalpolizistin werden. Stattdessen gründete sie 2008 – da gab es noch nicht einmal Instagram – mit zwei Freunden Deutschlands erste Social Media Agentur: Torben, Lucie und die gelbe Gefahr. TLGG entwickelt digitale Marketingstrategien für Unternehmen wie die Lufthansa, Spotify oder die Deutsche Bahn und wuchs bis 2020 auf 200 Mitarbeitende in Berlin und New York an. Kühne weiß, wie Unternehmen und Marken neue Technologien am besten für sich nutzen können, ohne auf dem Weg traditionelle Unternehmenswerte zu verlieren. Seit 2020 ist sie im Beirat der Unternehmensberatung 365 Sherpas und gab im gleichen Jahr die Geschäftsführung bei TLGG auf. Seit 2022 ist sie außerdem Digitalchefin beim Unternehmen edding.

Als Digitalisierungsexpertin sitzt Kühne seit 2017 im Aufsichtsrat der Freenet AG und der Württembergischen Versicherung AG. Als damals jüngste Aufsichtsrätin Deutschlands löste sie einen Medienrummel aus, in dem statt ihrer Qualifikationen, oft sie selbst, als junge ostdeutsche Frau, im Vordergrund stand. In ihrem Bestseller »Was Männer nie gefragt werden – Ich frage trotzdem mal« (2021) hat sie den Spieß nun umgedreht: Männern wie Heiko Maas oder Gregor Gysi stellte sie Fragen etwa zu ihrem Aussehen oder zu Vereinbarkeit. Fragen, die ihr selbst oft gestellt wurden und auf die sie verwunderte, aber auch erhellende und sehr persönliche Antworten bekam. »Eine manchmal amüsante, manchmal frustrierende Studie über die gläserne Decke zum Aufstieg und was alles noch passieren muss in der Gesellschaft«, findet hr info.

Wenn es im aktuellen Tempo weitergeht, dauert es noch 100 Jahre bis Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der AllBright Stiftung, in deren Stiftungsrat sich Fränzi Kühne seit 2018 für mehr Frauen in Führungspositionen engagiert. Lange war Kühne selbst davon überzeugt, dass es keine Quoten für divers besetzte Positionen brauche. In ihrem Unternehmen stellten sich Frauenquoten von über 50 Prozent von selbst ein und die Gründerin wollte sich nicht vorschreiben lassen, wen sie einzustellen hat. In ihrer Position als Aufsichtsrätin erkannte sie, dass es in vielen anderen Teilen der Wirtschaft nicht so ist. Vielfalt ist ein Businessfaktor, weiß Fränzi Kühne. Studien zeigen, dass diverse Teams besser mit neuen Herausforderungen umgehen und bessere Ideen entwickeln. Kühne fordert daher 40 Prozent Frauenanteil in Vorständen. Eine Änderung im Mindset sei notwendig, eine Quote leite die am Ende automatisch ein.

»Im Fokus meiner Arbeit steht das Zusammenspiel zwischen Menschen, Projekten und Organisationsstrukturen, stehen starke Beziehungen und der Aufbau einer starken Unternehmenskultur«, sagt Fränzi Kühne. Das Online-Magazin EDITION F kürte sie 2015 zu einer der 25 wichtigsten Frauen der digitalen Zukunft.

Kühne lebt mit ihrem Lebensgefährten und den beiden Töchtern in Berlin.

Vorträge

Der technologische Fortschritt schafft grundsätzlich neue Prozesse, Beziehungen und Herausforderungen. Er geht an die Grundlagen und sollte entsprechend grundlegend verhandelt werden – in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.

Noch immer sind viele Führungsstrukturen für sichere Zeiten ohne große Umbrüche gemacht. In der aktuellen Zeit, voller gesellschaftlichem und technologischen Wandel, aber brauchen wir etwas anderes: Grundvertrauen und Lösungsfokus, klare Prozesse und Offenheit für neue Fragen und Lösungen.

Es geht um mehr als Wohlgefühl und Regenbögen: Diversität ist Voraussetzung für den Erfolg von morgen. Vielfältige Teams gehen besser mit neuen Herausforderungen um, entwickeln bessere Ideen. Vielfalt ist ein Businessfaktor.

Gründergeist ist nicht nur beim Gründen wichtig. »Einfach machen« ist ein grundsätzlicher und entscheidender Handlungsfaktor. Die gute Nachricht: Es gibt Wege, Menschen und Methoden, die das »Einfach machen« einfach machen.

Alles eine Frage des Mindsets. Mut und Neugier als Grundlage für Veränderung. Flexibilität, Offenheit, Teilhabe und Sinn in der Arbeit sind längst wesentliche Faktoren in der beruflichen Orientierung. Unternehmen brauchen die Balance zwischen kultureller Tradition und radikaler Offenheit.

»Work« und »Life« verschmelzen, doch wir klammern uns an starre Begrifflich- und Zuständigkeiten. Nur wenn wir Familie und Karriere zum Gesellschaftsthema machen, können wir uns gemeinsam stärken, entwickeln, verbessern.

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