Florian
Illies

Bestsellerautor / Herausgeber der ZEIT / Kunstexperte

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Biografie

Mit einer besonderen Mischung aus Eleganz, Wissen und Leichtigkeit verwandelt Florian Illies vergangene Epochen in lebendige Gegenwart. Und zwar als Journalist genauso wie als Schriftsteller, als Redner wie als ›public intellectual‹. Bekannt wurde er durch sein Debüt »Generation Golf« (2000), berühmt durch sein Epochengemälde »1913 – Der Sommer des Jahrhunderts« (2012). Sein neues Buch »Zauber der Stille« (2023) steht seit Erscheinen auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Illies wurde 1971 in Schlitz geboren und studierte Kunstgeschichte in Bonn und Oxford. Seit er achtzehn Jahre alt war, schrieb Illies für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, später war er Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und der ZEIT. Er leitete das Auktionshaus Grisebach in Berlin und gründete die Kunstzeitschrift Monopol, bevor er Verleger des Rowohlt Verlages wurde. Heute ist Florian Illies Mitherausgeber der ZEIT und freier Schriftsteller. Er betreibt gemeinsam mit Giovanni di Lorenzo einen der erfolgreichsten deutschen Kulturpodcasts »Augen zu«, ist Mitglied des Kuratoriums der Kulturstiftung der Länder und des Aufsichtsrates der Weng Fine Art, des größten Kunsthandelsunternehmens Europas.

Im Jahr 2000 schrieb Florian Illies mit »Generation Golf« ein Portrait seiner eigenen, um 1970 in Westdeutschland geborenen Generation. Durchaus selbstkritisch und dennoch höchst amüsant liefert Illies – gleichsam aus der Innenperspektive – ein Kollektivportrait seiner ›Peergroup‹, die mit »Wetten, dass«, Kinderschokolade und Helmut Kohl erwachsen wurde.

2012 gelang Illies mit »1913 – Der Sommer des Jahrhunderts« sein bislang größter Bestseller. Virtuos entfaltet er ein historisches Panorama des Jahres, in dem unsere Gegenwart begann. Einen Moment höchster Blüte, dem zugleich ein erstes Flackern des Untergangs innewohnt. Illies’ fulminante Jahreschronik stand mehr als siebzig Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, wurde bislang in 28 Sprachen übersetzt und erzielte eine Millionenauflage. Die internationale Presse feierte »1913« als »unwiderstehliches Buch, komisch, sexy, voller Wissen und herzzerreißend« (Washington Post) und bescheinigte seinem Autor einen Stil »zwischen der leichtfüßigen Genauigkeit eines Essayisten und der berührenden Versunkenheit eines Poeten« (La Stampa). Derzeit wird »1913« als Serie von der Constantin Film AG verfilmt.

Die Kunst, die Literatur und die Geschichte – das sind Florian Illies‘ Leidenschaften, die er immer wieder neu und überraschend miteinander in Beziehung setzt. In seinem neuen Buch »Liebe in Zeiten des Hasses – Chronik eines Gefühls 1929-1939« (2021) nimmt er seine Leser mit in die dreißiger Jahre; eine Reise in die Vergangenheit, die sich wie ein Kommentar zu unserer verunsicherten Gegenwart liest. Illies erzählt von dem Trotz, der Leidenschaft und der Angst großer Liebespaare in einer der aufregendsten und verheerendsten Epochen der Weltgeschichte: In Berlin, Paris, im Tessin und an der Riviera stemmen sich die großen Helden der Zeit gegen den drohenden Untergang nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Für seine Arbeit als Kulturjournalist, literarischer Chronist und Schriftsteller wurde Florian Illies u.a. mit dem Axel-Springer-Preis (1999), dem Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis (1999), dem Ludwig-Börne-Preis (2014) und dem Max J. Friedländer-Preis (2016) ausgezeichnet. Zu seinen bedeutendsten Reden zählt seine Laudatio zum 200. Jubiläum des Bremer Kunstvereins 2023. Im gleichen Jahr hielt er anlässlich der Vergabe des deutschen Nationalpreises neben Olaf Scholz eine Laudatio auf den Künstler Anselm Kiefer.

Vorträge

Florian Illies gelingt es in seinen Reden immer wieder, sein Publikum mit Humor und Detailwissen auf eine Reise in die Vergangenheit mitzunehmen. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Frage: Wann begann unsere Gegenwart, wann begann das moderne Denken und wo war die Vergangenheit vielleicht schon viel weiter als wir Zeitgenossen? So blickt Illies analytisch auf die 1920er Jahre in Deutschland und fragt: Was verbindet unsere Zeit mit der vor hundert Jahren? Woher kommt die große Sehnsucht nach einem Jahrzehnt, das keine Sehnsucht kannte? Stehen wir auch am Anfang von neuen »goldenen Zwanzigern« oder droht uns eher ein neuer »Schwarzer Freitag«?

Illies betrachtet in seinem Vortrag die großen mentalitäts- und kulturgeschichtlichen Umbrüche der Vergangenheit, widmet sich vor allem auch den vermeintlich kleinen, oft versteckten Details. Eine besondere Relevanz für die Gegenwart nehmen dabei für ihn – basierend auf seinem Bestseller »1913 – Der Sommer des Jahrhunderts« (2012) – Jubiläen ein: »Schaut man anders auf die Geschichte und konzentriert sich auf ein Jahr, dann kann man anhand der Ungleichzeitigkeit der Gleichzeitigkeiten oft ein besonders präzises Bild der Vergangenheit zeichnen. Und die Bezüge zur Gegenwart verstehen.« Auf diese Weise analysierte er für die HQ Capital in Bad Homburg das Gründungsjahr des Unternehmens 1989, oder warf am 200. Geburtstag des Schauspielhauses in Berlin einen Blick in dessen bewegte Vergangenheit, um das Gründungsjahr 1821 in der Gegenwart lebendig werden zu lassen.

Was ist der wahre Wert der Kunst? Und wie kommt ihr Preis zustande? Ist Kunst eine Ware? Oder eine Leidenschaft? Es geht zwar um Ästhetik und Schönheit auf dem Kunstmarkt – aber am Ende lässt sich doch jeder Preis ganz rational erklären. Florian Illies begann seine journalistische Laufbahn als Redakteur des »Kunstmarktes« der F.A.Z. und war früherer Teilhaber des Auktionshauses Villa Grisebach in Berlin; als Aufsichtsrat der Weng Fine Art, des größten europäischen Kunsthandelsunternehmens, ist er bestens vertraut mit den neuesten Marktentwicklungen und führt in diesem Vortrag ein in die Geheimnisse einer Welt aus Kunst, Geld und Geschmack.

Florian Illies spricht über besondere Künstler und Autoren. Aus Anlass von Ausstellungseröffnungen, Jubiläen und Preisverleihungen. Illies würdigte etwa Eva Menasse zur Verleihung des Ludwig-Börne-Preises, sprach über Frederic Beigbeder auf der Leipziger Buchmesse, über Caspar David Friedrich an der Universität Greifswald, über Günther Fruhtrunk in der Pinakothek der Moderne, über Joseph Beuys beim Bankhaus Lampe und über die Kunst der Romantik vor dem Bremer Tabak-Collegium. In seinem Kunstpodcast »Augen zu« mit Giovanni di Lorenzo widmete sich Illies in einstündigen Sendungen unter anderem Tamara de Lempicka, Caspar David Friedrich, Pablo Picasso, Andy Warhol und Caravaggio.

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